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[ui!] unterstützt smartes Baustellenmanagement für Wetzlar

"Entweder wir finden einen Weg, oder wir machen einen."

Mit diesen Worten von Hannibal begann der Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar, Herr Manfred Wagner, die Kickoff- Veranstaltung zum umfangreichen Bauvorhaben in und und um die Stadt Wetzlar, mit dem Namen "Verkehrslösungen für komplexe Umbauszenarien auf der Grundlage intelligenter Datenauswertung"  (VLUID).

asphalt g4350f8699 1920© Hessen Mobil 2021In den nächsten 6 Jahren wird die Streckenführung der B49 mittels einer neuen Umgehung inklusive Tunnel geändert, so dass der Hauptverkehr zukünftig nicht mehr durch die Stadt Wetzlar geleitet werden wird, wie bisher. Dies wird eine verkehrliche Herausforderung für die Verantwortlichen der Stadt und natürlich auch für die rund 53.000 davon betroffenen Bürgerinnen und Bürger der Region.

Aus diesem Grund haben sich die Stadt Wetzlar, Hessen Mobil, die Wetzlarer Verkehrsbetriebe Gimmler, das Software- und Beratungsunternehmen [ui!] Urban Software Institute und die Technische Hochschule Mittelhessen zusammengetan, um als Pilotprojekt der Innovationsinititive "mFund" des Bundes, die Belastungen während der Bauphase für Bewohner, Pendler und Unternehmen möglichst gering zu halten. Möglich werden soll dies durch das Verschmelzen zweier Welten - der des Verkehrs und der Digitalisierung mittels Künstlicher Intelligenz (KI).

Hanover TrafficIn einem ersten Schritt werden im Gespräch mit Experten und Betroffenen unterschiedliche Lösungsansätze zusammengetragen, die mittels digitaler Vernetzung von verschiedenen Systemen und der Nutzung innovativer KI, zur besseren Erfassung der komplexen Verkehrssituationen oder zur optimierten Steuerung der Verkehrsflüsse dienen soll. Für diese Phase sind 18 Monate vorgesehen. Parallel werden die vorhandenen Systeme der Stadt Wetzlar und des Landes an eine neue zentrale Datenplattform angebunden und zusätzliche Sensoren installiert, um mit den gesammelten Daten die Wirkung dieser potentiellen Maßnahmen - wie Verflüssigung des Verkehrs, Reduzierung der Belastung von Anwohnern oder volkswirtschaftliche Kriterien wie eingesparte Kosten und vermiedene Staus in der Warenlogistik - abzuschätzen. 

In der zweiten, ebenfalls 18 Monate dauernden Phase des Projekts VLUID werden die vielversprechendsten Maßnahmen im Projekt ausgewählt, als Prototypen umgesetzt, erprobt und abschließend auf Basis von Messdaten in ihrem Nutzen für die Verkehrsteilnehmer und der Eignung für einen großflächigen Betrieb während der Baustellenphasen in den Folgejahren bewertet.

Die Ergebnisse des Projekts sollen als Muster für andere Städte und Regionen mit ähnlichen Verkehrsproblemen diesen.

In seiner Keynote, anläßlich des Kickoffs von VLUID, erläutert Prof. Dr. Dr. e.h. Lutz Heuser die Besonderheit und Innovation des Projektes durch die Nutzung des mit Unterstützung von [ui!] entwickelten Mobility Data Space (vormals Datenraum Mobilität)Der stellt sicher, dass jeder Lieferant von Daten bestimmen kann, wer die Daten für welche Zwecke verwenden darf. Auf diese Weise können Unternehmen der Privatwirtschaft sensible Geschäftsdaten bereitstellen, ohne Sorge vor einer missbräuchlichen Verwendung haben zu müssen. Umgekehrt können Maßnahmen spezifischer auf die Bedürfnisse dieser Firmen ausgerichtet werden. Denkbar ist etwa die Berücksichtigung von Zeitplänen für die Anlieferung von Gütern durch Logistikunternehmen. So kann am Ende ein Geben und Nehmen über einen solchen Datenraum entstehen, von dem alle Partnerinnen und Partner und letztlich dann auch alle Verkehrsteilnehmer/innen profitieren. Heuser betont in seiner Rede, dass der Mobility Data Space die Nähe zwischen Digitalisierung und Verkehr aufzeigt und so verkehrsübergreifende Maßnahmen ermöglicht.

"Dieses Projekt ist mehr als nur ein Baustellenmanagement - es ist die Verschmelzung von Digitalisierung und Verkehrsentwicklung mittels der Zusammenführung unterschiedlichster Datenquellen auf einer zentralen Datenplattform. Die so erhaltenen Informationen lassen in Echtzeit ein gesamtheitliches Lagebild entstehen, welches bei der Lösung der anstehenden Herausforderung helfen und die Beeinträchtigungen für Pendler und Anwohner auf ein Notwendiges reduzieren lässt" so Heuser. Er lobte zum Abschluß seiner Keynote die Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Manfred Wagner und seinem Team, die durch ihre engagierte und fachübergreifende Zusammenarbeit, die notwendige Voraussetzung für ein Gelingen der Baumaßnahmen und ihren Herausforderungen bereitstellen.

Das Projekt hat am 1. Oktober 2021 begonnen und wird über eine Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit drei Millionen Euro gefördert.„Ziel ist es, das reguläre Baustellenmanagement anhand von Verkehrsdaten aus verschiedenen Quellen zu ergänzen und zu optimieren, damit während der Umbauphase der B 49 durch Hessen Mobil die Mobilität in der Stadt aufrecht erhalten bleibt“, erklärt Oberbürgermeister Manfred Wagner. Dabei sollen damit auch erstmals Verkehrsdaten aus Wetzlar auf einem „Mobility Data Space “ bereitgestellt werden. So wäre es dann z.B. möglich über eine neue Verkehrs App jederzeit aktuelle Infos zur Verkehrssituation in der Innenstadt abzurufen. Am Ende soll ein Maßnahmenkatalog stehen, der nicht nur der Region Wetzlar hilft, gut durch die jahrelange Bauphase zu kommen, sondern der auch den Verantwortlichen anderer Städte und Regionen bei Großprojekten wirkungsvolle Instrumente an die Hand gibt und so ein smartes Baustellenmanagement ermöglicht.

 

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